Gleich zwei Studien warten rund um den Jahreswechsel mit neuen Spekulationen über das Ende der Neandertaler vor rund 30.000 Jahren auf. In den heute erscheinenden "Proceedings of the National Academy of Sciences" behauptet der kanadische Anthropologe Eugene Morin, dass es aufgrund des dramatischen Klimawandels in Europa vor rund 40.000 Jahren zu einer beschleunigten genetischen Veränderung der Neandertaler gekommen sein könnte und diese damit doch direkte Vorfahren des Homo sapiens gewesen sein könnten, was von der Fachwelt eher bestritten wird. Eine alternative Erklärung dafür, warum der moderne Mensch die Kältezeit überstand, der Neandertaler aber nicht, liefert sein australische Kollege Ian Gilligan. Er geht in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "World Archaeology" (Bd. 39, Nr. 4, S. 499) davon aus, dass der moderne Mensch im Gegensatz zum Neandertaler imstande war, sich Kleider zu schneidern. (tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.1. 2008)