Wien/Nairobi - 1000 bis 2000 österreichische Touristen sowie rund 200 Auslandsösterreicher befinden sich nach Behörden- Schätzungen derzeit in Kenia, das seit den Wahlen Ende Dezember von gewaltsamen Unruhen heimgesucht wird. Etwa 300 Kenianer sind bei den Ausschreitungen gestorben. Touristen waren bisher keine betroffen. Laut Außenministerium gab es keine akute Gefährdung von Österreichern.

"Hohes Sicherheitsrisiko"

"Wir raten den Touristen, in den Hotels zu bleiben und keine Safaris oder Ähnliches zu machen", hieß es in Nairobi. Das Außenministerium in Wien verweist auf das "hohe Sicherheitsrisiko" und rät von Reisen in das ostafrikanische Urlauber-Paradies ab. Österreicher, die sich bereits dort befinden, sollten keine Überlandfahrten unternehmen und nicht an Großveranstaltungen teilnehmen.

Unter den Österreicher, die im dem beliebten Safari-Land urlauben, befinden sich laut Medienangaben auch Austro-Popper Wolfgang Ambros, der Musiker Christian Kolonovits, Modedesignerin Brigitte Just sowie die Kabarettisten Christoph Grissemann und Thomas Maurer. EAV-Sänger Klaus Eberhartinger, der sich an einem beliebten Strand ein Haus gebaut hat, weile derzeit nicht in Kenia. Um die Touristen brauche man sich - abgesehen von zu erwartenden Versorgungsschwierigkeiten - keine Sorgen zu machen, meinte Eberhartinger gegenüber dem "Kurier".

"Chaos" auf Flughäfen

Die meisten Österreicher halten sich laut Diplomatenkreisen an der Küste im Osten des Landes auf. Die Situation in der Hauptstadt sowie an der Küste sei "eher ruhig", so ein Sprecher. Allerdings handle es sich um eine "gespannte Ruhe", die ethnisch motivierten Auseinandersetzungen könnten jederzeit wieder ausbrechen. Gefährlich sei es vor allem im Westen, besonders in dem Ort Eldoret und in der südlich davon gelegenen Stadt Kisumu.

Gewisse Probleme hätten Österreicher derzeit, das Land wieder zu verlassen. Die Flughäfen von Nairobi und Mombasa am Indischen Ozean seien im Betrieb. Allerdings herrsche dort laut Diplomatenkreisen "Chaos". Viele Urlauber wollen nämlich vorzeitig abreisen. (APA)