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Quelle: APA/BMI
Wien - 686 Verkehrstote im vergangenen Jahr - das bedeutet einen historischen Tiefststand. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 sind in einem Jahr weniger als 700 Unfallopfer in Österreich zu beklagen. Diese allerdings vorläufigen Zahlen veröffentlichte das Innenministerium am Neujahrstag. Ressortchef Platter zeigte sich naturgemäß erfreut.

Gleichzeitig kündigte er an, die Schwerpunktkontrollen der Exekutive intensivieren zu wollen. "Jeder Verkehrstote ist natürlich einer zu viel", betonte der Innenminister in einer Aussendung. Die Bilanz sei kein Grund, "sich zurückzulehnen".

Gegenüber 2006 gab es im vergangenen Jahr einen Rückgang um 44 Verkehrstote oder 6,0 Prozent. Gegenüber 1972, dem bisher schlechtesten Jahr in der Unfallstatistik mit 2.948 Toten, sind dies weniger als ein Viertel der Todesopfer von damals. Der Fahrzeugbestand hat sich seither aber mehr als verdoppelt, so das Innenministerium.

Gegenüber 1999, als es in Österreich noch mehr als 1.000 Verkehrstote gab, haben sich die Zahlen um 36 Prozent, also um mehr als ein Drittel, reduziert. Doch bei aller Freude über den Rückgang bei den Verkehrstoten: Die Gefahr, Opfer eines Unfalls und dabei verletzt zu werden, ist auf Österreichs Straßen im Vorjahr mitnichten geringer geworden. Bei den Gesamtunfällen mit Personenschaden und den dabei Verletzten gab es bis Ende Oktober 2007 Anstiege um 4,9 bzw. 4,6 Prozent.

Nach Bundesländern aufgeschlüsselt gab es im Burgenland mit 32 Verkehrstoten gegenüber 21 im Jahr davor, in Oberösterreich (146 gegenüber 139), Wien (35 gegenüber 33) und in der Steiermark (113 nach 112) Zuwächse. Laut Innenministerium erreichten diese Länder aber im Jahr 2006 historische Tiefstände.

Rückgänge gab es in Niederösterreich mit 191 tödlich Verunglückten nach 222 im Jahr 2006, in Tirol (49 nach 59), Vorarlberg (16 gegenüber 26), Kärnten (58 nach 67) und in Salzburg mit 46 gegenüber 51 Unfalltoten.

Mehr als die Hälfte der Verkehrstoten, nämlich 370, waren Pkw- Insassen. Die zweitgrößte Gruppe waren die Fußgänger mit 105.

Schwerpunktkontrollen

Platter kündigte weitere "möglichst punktgenaue" Schwerpunktkontrollen auf Grundlage Empfehlungen der Exekutive, die mit Hilfe der Verkehrsunfallberichte ausgearbeitet würden. So werde verstärkt an einer Modernisierung der Verkehrsüberwachungsgeräte gearbeitet. "Beispielsweise wird der erfolgreiche Weg des Einsatzes der derzeit 715 Alkoholvortestgeräte und der damit einhergehenden wesentlichen Erhöhung der Kontrolldichte fortgesetzt", sagte der Minister. Die Radargeräte würden weiter auf digitale Systeme umgerüstet, derzeit gibt es laut Innenministerium 93 Anlagen mit digitaler Technik. Außerdem will der Minister gemeinsame verkehrs-, kriminal- und fremdenpolizeiliche Schwerpunktaktionen forcieren.

Verstärkte Kontrollen

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) führte den Rückgang bei den Unfalltoten "vor allem auf die verstärkten Alko- und Tempokontrollen" zurück. Gleichzeitig erinnerten die Interessensvertreter in einer Aussendung daran, "dass das Ziel von Österreichs Verkehrssicherheitsprogramm, weniger als 621 Verkehrstote, deutlich verfehlt wurde". Der VCÖ forderte eine Ausweitung des Vormerkssystems, mehr Discobusse und Tempolimit 80 auf Freilandstraßen. (APA)