Salzburg - Mehr Steuer- und Lohngerechtigkeit für das Jahr 2008 forderte am Sonntag der Salzburger AK-Präsident und ÖGB-Vorsitzende Siegfried Pichler zum Jahreswechsel. Die Arbeitnehmer dürften nicht weiter ausgeblutet werden, stellte Pichler in einer Aussendung fest.

Die Produktivität und die Gewinne der Unternehmen würden ständig steigen, die Löhne aber stagnieren. Nicht so jedoch die Lohnsteuer: Die Arbeitnehmer zahlten heute um ein Fünftel mehr als noch vor sechs Jahren in den Staatssäckel, so der Salzburger AK-Präsident und ÖGB-Vorsitzende. Die Gewerkschaften setzten zwar jährlich Lohn- und Gehaltserhöhungen durch, die sogenannte kalte Progression (mehr Verdienst führt zu höheren Steuerzahlungen) führe aber dazu, dass den Arbeitnehmern gleich wieder ein Teil der Erhöhung durch den Finanzminister abgeknöpft werde. Große Konzerne dagegen zahlten oft nur lächerliche zwei Prozent Steuern. "Das ist ungerecht", hob Pichler hervor.

Hohe Preise

Dazu werde das Leben für immer mehr Menschen schier unerschwinglich: "Die Preise für Lebensmittel steigen unaufhörlich; zum Beispiel wurde Milch mit September noch einmal um 15 Prozent teurer, Fleisch um bis zu 20 Prozent, Brot und Gebäck sogar bis zu 40 Prozent. Autofahren ist 2007 um 6,2 Prozent teurer geworden. Der größte Preistreiber ist dabei der Sprit. Bei den Heizölpreisen gibt es einen Rekord-Höchststand: Die Heizölpreise sind seit 2002 um 100 Prozent gestiegen, die durchschnittlichen Nettoeinkommen nur um knapp elf Prozent", führte der Salzburger AK- und ÖGB-Boss aus.

Keine platte Neiddebatte

Der Ruf nach einer Steuerreform käme aus vielen Lagern: "Die Lage ist also unerfreulich. Deshalb fordern Arbeiterkammer und Gewerkschaft vehement eine Steuerreform. Wir wollen keine platte Neiddebatte", betonte Pichler und verwies auf die hohen Manager-Gehälter, die jetzt aus Deutschland bekanntgeworden sind.

Pichler forderte die Arbeitnehmer auf, auch etwas zu tun. Jeder Arbeiter und Angestellte könne sich im Frühjahr Geld vom Finanzminister zurückholen. "Das können mehrere hundert Euro sein. Schenken Sie dem Finanzminister keinen Euro. Unsere Experten unterstützen sie dabei Schritt für Schritt", sagte der Salzburger AK-Präsident und ÖGB-Vorsitzende. (APA)