Der prominente chinesische Bürgerrechtler Hu Jia ist wegen "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" festgenommen worden. Rund 20 Polizisten durchsuchten bereits am Donnerstag seine Wohnung in Peking und nahmen den 34-Jährigen fest, wie die Menschenrechtsgruppe Chinese Human Rights Defenders (CHRD) am Samstag berichtete.

Einsatz

Der wegen seines Einsatzes für HIV-Infizierte und Menschenrechte bekanntgewordene Aktivist lebte schon seit mehr als einem halben Jahr unter Hausarrest. Bei der Festnahme wurden die Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen sowie Handys konfisziert. Auch blieben Polizisten in der Wohnung und bewachten Hu Jias Frau Zeng Jingyan, die sechs Wochen alte Tochter und die Großmutter, damit die Nachricht von der Festnahme zunächst nicht bekanntwurde, wie die Organisation berichtete.

Aufruf

"Reporter ohne Grenzen" verurteilte die Festnahme und nannte Hu Jia "einen der herausragenden Vertreter des friedlichen Kampfes für Meinungsfreiheit in China". Die Organisation rief insbesondere die Europäische Union auf, sich dafür einzusetzen, dass Hu Jia "nicht ein weiteres Opfer der vorolympischen Verfolgung in China wird".

Anhörung

Der Bürgerrechtler hatte am 26. November via Internet an einer Anhörung des Europäischen Parlaments über die Lage der Menschenrechte in China teilgenommen und dabei Kritik an den Olympia-Organisatoren geübt. (APA/dpa)