Er sprach sich dezitiert für einen globalen Handel mit Emissionsrechten aus. Die "einzig langfristig ethisch vertretbare Option" würde die Zuteilung entsprechend großer Kontingente je nach Bevölkerungsgröße sein. Damit die Belastung der Atmosphäre durch klimaschädliche Treibhausgase ausreichend sinkt, dürften etwa im Jahr 2050 auf jeden Menschen durchschnittlich nur noch maximal zwei Tonnen Kohlendioxid (CO2) entfallen, wie Wissenschaftler errechnet haben.
"Gewinnen würde Afrika"
Dies sei global "natürlich so nicht zu realisieren, wir können ja keinen Klimakommunismus einführen", führte Schellnhuber angesichts unterschiedlicher Emissionsniveaus in Industrie- und Entwicklungsländern aus. Hier komme das marktwirtschaftliche Prinzip des Emissionshandels ins Spiel: CO2 in die Luft blasen dürfe nur, wer entsprechende Zertifikate habe. Wer mehr Klimagase ausstößt als vorgesehen, muss Verschmutzungsrechte von denen kaufen, die weniger emittieren als erlaubt - und so Geld mit Klimaschutz verdienen können.
"Gewinnen würde Afrika", sagt Schellnhuber mit Blick auf die geringen Treibhausgasemissionen des Kontinents: "Die Länder Afrikas könnten von ihrer langsameren Entwicklung profitieren."
Weltweit erhöhte Sensibilität