Über Michael Häupl, von den Konferenzen mit Professor Zweigelt gezeichnet, lässt sich trefflich lachen. Alfred Gusenbauer hingegen, der den letzten Abend "mit dem Barolo" verbrachte, lacht man unentwegt aus: Schonungslos zitieren die Drübersprecher maschek in der Rabenhof-Erfolgsproduktion "Beim Gusenbauer - Jetzt erst" recht jede Entgleisung, Lüge und Peinlichkeit.

Foto: ORF/Ali Schafler

Weil der Kanzler versprochen hatte, auch privat erreichbar zu sein, ist er nun am Ballhausplatz daheim. Für das Kasperltheater baute Bühnenbildner Erich Sperger daher nicht dessen Wohnzimmer nach (wie zuvor "Bei Schüssels"), sondern bis in die Details perfekt das Kanzlerbüro. Und Gerhard Haderer, nach dessen Vorlagen Ana Maria Heigl die Puppen modellierte, malte die Bilder nach, die sich der Kanzler hat aussuchen lassen: Seine Interpretation von Maria Lassnigs "Fliegenlernen" mit Gusi, der nicht mit dem Vogel entschwebt, sondern diesen eher runterdrückt, ist genial.

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In diesem Setting gibt sich die Politprominenz (Wilhelm Molterer, Wolfgang Schüssel, Wladimir Putin, KHG, Angela Merkel etc.) die Klinke in die Hand. Und weil die "mascheks" nicht nur beim Klassiker "1. April 2000" Anleihen genommen haben, sondern auch bei Ferdinand Raimund, springt der Sonnenkönig entsetzt aus dem Bild heraus: Bruno Kreisky liest dem von seinem Juso-Alter-Ego verfolgten Gusi die Leviten. (Thomas Trenkler/ DER STANDARD/Printausgabe, 27.12.2007)

"Beim Gusenbauer", 22.40, ORF 1

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