Eisenstadt – Die Esterházy-Betriebe sind quasi die moderner aufgestellte Version der früheren fürstlichen Güterverwaltung. Vom einstigen sagenhaften Reichtum des magyarischen Adelsgeschlechts blieben heute insgesamt 44.000 Hektar Land – Wald, Landwirtschaft, Seen, Schilfgebiet, Naturparks, Weingärten, mehr als ein Zehntel des Burgenlands, der größte private Grundbesitz in Österreich. Dazu kommt Immobilienbesitz – Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach oder das Schloss in Eisenstadt. Mit 170 Angestellten wurden im Vorjahr 20 Mio. Euro umgesetzt.

Der Ursprung der Esterházys lässt sich ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, der Aufstieg der Familie begann mit den Türkenkriegen im 16. Jahrhundert. Der letzte Esterházy, der im Burgenland von so manchen noch "Fürst" gerufen wurde, war Paul V. Er starb 1989 und hinterließ das Vermögen seiner Witwe Melinda, geborene Ottrubay. Sie brachte das Vermögen 1992 in Stiftungen ein. Seit 2000 leitet ihr Neffe Stefan das Wirtschaftsreich der Esterházys.

In die Schlagzeilen geriet man zuletzt wegen eines Streits über eine angeblich "eingesperrte" Melinda (ob mit "Verwandten" des Fürsten oder lediglich "Namensträgern", wird von beiden Seiten unterschiedlich dargestellt). Stefan Ottrubay zum Standard dazu: "Sie haben versucht, Geld zu lukrieren, wir haben widerstanden. Es sind alle Verfahren, Anzeigen zurückgelegt. Die Sache ist für uns abgeschlossen." (szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25./26.12.2007)