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Foto: AP Photo/The Waterloo Courier, Matthew Putney

Davis - Am Anfang stand eine rätselhafte Beobachtung. Forschern rund um Barbara Clucas von der Universität von Kalifornien in Davis war aufgefallen, dass amerikanische Erdhörnchen systematisch die abgestreifte Haut von Schlangen kauten und sich danach ableckten.

Die Verhaltensforscher stellten darauf zwei Hypothesen auf: Sie vermuteten, dass die Tiere sich damit vor Parasiten schützen oder womöglich Artgenossen in die Flucht schlagen könnten.

Nachdem sie Videos von insgesamt siebzig Tieren ausgewertet hatten, schieden diese Hypothesen jedoch aus: Einen Zusammenhang zwischen Schlangenduft und dem Befall mit Flöhen konnten die Forscher ebenso wenig feststellen, wie sich Hinweise dafür fanden, dass aggressivere Männchen häufiger zu den Reptilienduftstoffen greifen.

Durch das Videostudium drängte sich eine dritte Erklärung auf, wie Clucas und Kollegen nun in der Fachzeitschrift "Animal Behaviour" (online vorab) schreiben: Die Erdhörnchen parfümieren sich, um sich vor Klapperschlangen zu schützen.

Den Forschern war aufgefallen, dass Weibchen und Jungtiere das Schlangendeo besonders intensiv nutzten; sie sind es auch, die durch Angriffe von Schlangen am stärksten gefährdet sind. Der Duft könnte die Nager vor allem in der Nacht schützen, wenn die Tiere schlafend in ihrem Bau liegen - um von den Schlangen mit Schlangen verwechselt zu werden. (Klaus Taschwer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22./23. 12. 2007)