Wien – Helmut Elsners Freiheitsdrang ist ungebrochen. Ein am 28. November erschienenes Interview im Standard, in dem Strafverteidiger Elmar Kresbach Elsners Inhaftierung als unzulässig kritisiert, hat ihn auf die Idee gebracht, Kresbach einen Enthaftungsantrag stellen zu lassen. Elsner sitzt seit Februar in Untersuchungshaft, alle einschlägigen Anträge, die sein Anwalt Wolfgang Schubert für ihn einbrachte, wurden abgeschmettert. Es bestehe die Gefahr, dass sich Elsner dem laufenden Prozess unter Hinweis auf diverse Krankheiten entzöge. Also hat Elsner in der U-Haftfrage – mit Zustimmung Schuberts – Kresbach beigezogen. Schubert soll derzeit keine Chance für eine Freilassung sehen und eher auf den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hoffen, wo er Beschwerden gegen Verhaftung und Inhaftierung des Ex-Bawag-Chefs eingebracht hat. Weihnachten wird der trotz allem hinter Gittern verbringen. Auch Kresbach stellt nach eingehendem Aktenstudium "derzeit keinen Enthaftungsantrag". Frühestens in der zweiten Jännerwoche werde er die Sache, "wenn gewünscht", noch einmal prüfen. (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.12.2007)