New York - Die krisengeplagte US-Investmentbank
Bear Stearns hat durch Milliardenabschreibungen im vierten
Geschäftsquartal tiefrote Zahlen geschrieben. Das Minus von 854 Mio.
Dollar (595 Mio. Euro) war der erste Verlust in der Geschichte der
börsennotierten Bank. Wegen der Kreditkrise musste Bear Stearns
Wertverluste von unter dem Strich 1,9 Mrd. Dollar bereinigen, gab
Bear Stearns am Donnerstag in New York bekannt.
Die Bank schnitt damit noch weit schlechter ab als von Experten
erwartet. Pro Aktie belief sich das Minus auf 6,90 Dollar, Analysten
hatten lediglich mit einem Verlust von 1,80 Dollar je Papier
gerechnet. Vor einem Jahr hatte Bear Stearns im gleichen Zeitraum
noch einen Gewinn von 563 Mio. Dollar eingefahren.
In dem am 30. November beendeten Gesamtjahr brach der Gewinn von
Bear Stearns um fast 90 Prozent auf 233 Mio. Dollar ein. Im Vorjahr
verdiente die Investmentbank noch 2,1 Mrd. Dollar. Die Aktie verlor
vorbörslich rund 1,5 Prozent auf 89,20 Dollar.
Das Top-Management verzichtet angesichts des Misserfolgs in diesem
Jahr auf seine Bonuszahlungen. Bear Stearns ist unter den
Investmentbanken von der Kreditkrise mit am stärksten betroffen. Im
Sommer strauchelten zwei Hedge-Fonds der Bank spektakulär. (APA)