Wien - Der Anteil der heimischen Erwerbstätigen ist im dritten Quartal 2007 weiter gestiegen. Mit mehr als 4 Mio. Beschäftigten hatten 72,5 Prozent der Österreicher einen Job (nicht saisonal bereinigt). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 71,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 16.000 auf 196.000 erhöht damit betrug die Arbeitslosenquote 4,6 Prozent gegenüber 4,3 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Laut den Ergebnissen der Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria waren heuer im dritten Quartal 4,095 Mio. Österreicher zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig, was einem Plus von 1,7 Prozent entspricht. Die Zunahme der Erwerbstätigkeit entspricht laut Mikrozensus dem Trend der vergangenen Quartale.

Hinsichtlich der Arbeitslosigkeit zeigt sich im Mikrozensus allerdings ein neuer und von der Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) abweichender Trend. Diese Zunahme lässt sich zu einem großen Teil mit einem verstärkten Zustrom von jüngeren Personen auf den Arbeitsmarkt in den Sommermonaten Juli und August erklären, die vielfach mangels Versicherungszeiten keine Versicherungsleistungen vom AMS beziehen und daher in der dortigen Statistik nicht aufscheinen.

Gute Jobaussichten

Die Arbeitslosenquote bei Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 5,0 Prozent auf 5,4 Prozent. Bei den Männern betrug die Arbeitslosenquote im Vorjahr 3,7 Prozent, während sie nun 3,9 Prozent ausmacht. Die Arbeitslosenquote bei ausländischen Arbeitnehmern blieb konstant bei 9,1 Prozent.

Die derzeit günstige konjunkturelle Lage ermuntert möglicherweise neue Personenkreise dazu, Arbeit zu suchen oder lässt Menschen länger ihre Arbeitssuche fortsetzen als sie es bei schlechten Jobaussichten täten, so die Statistik Austria.

Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhte sich sowohl die Anzahl der jugendlichen Erwerbstätigen als auch der jugendlichen Arbeitslosen zwischen 15 und 24 Jahren. Die Zahl der Arbeitslosen Jugendlichen stieg um 6.700 Personen auf von 9,3 Prozent auf 10,2 Prozent an. Im Vergleich zum dritten Quartal 2006 waren 7.700 mehr Jugendliche beschäftigt.

Erwerbstätigkeit älterer Personen

Auch bei der Erwerbstätigkeit älterer Personen wurde ein starker Anstieg verzeichnet, obwohl in Österreich die Erwerbsbeteiligung von älteren Personen im europäischen Vergleich weiterhin recht niedrig ist. Im dritten Quartal 2007 waren 39,4 Prozent der Personen zwischen 55 und 65 Jahren erwerbstätig (Männer: 51,2 Prozent, Frauen: 28,2 Prozent). Vor zwei Jahren lag die Erwerbstätigenquote Älterer erst bei 32,5 Prozent (Männer: 41,5 Prozent, Frauen: 24,0 Prozent). Bezogen auf die unselbstständig Erwerbstätigen stieg die Quote im Zwei-Jahresvergleich insbesondere bei den älteren Männern deutlich an, nämlich um 8,0 Prozentpunkte (ältere Frauen: 2,3 Prozentpunkte).

Bei den Erwerbstätigen insgesamt ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten durch eine besonders hohe Zunahme unter den mithelfenden Familienangehörigen im Vergleich zum Vorjahresquartal von 21,3 Prozent auf 22,3 Prozent gestiegen. Bei den unselbstständig Erwerbstätigen blieb hingegen die Teilzeitquote mit 22,1 Prozent unverändert (2006: 22,2 Prozent). Unverändert bleibt auch die geschlechtsspezifische Verteilung der Teilzeitbeschäftigung: 41 Prozent der Frauen arbeiteten in Teilzeit, aber nur 7 Prozent der Männer.

Regional gesehen war die Arbeitslosenquote im dritten Quartal 2007 in Wien mit 7,8 Prozent eindeutig am höchsten. Als einziges Bundesland lag die Bundeshauptstadt über dem Österreich-Durchschnitt. Weiter im Ranking folgen die Steiermark (4,5 Prozent), Niederösterreich (4,2 Prozent). In Oberösterreich und Vorarlberg betrug die Arbeitslosenquote im 3. Quartal je 3,7 Prozent. Im Burgenland und Kärnten waren je 3,5 Prozent der Bevölkerung ohne Job. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichneten Salzburg (2,8 Prozent) und Tirol (2,7 Prozent). (APA)