London - Ein Chip von der Größe einer Kreditkarte weist mit hoher Zuverlässigkeit Tumorzellen im Blut nach und lässt sich vermutlich zu einem Routinetest zur Krebserkennung fortentwickeln. Das berichtet eine Gruppe um Sunitah Nagrath von der Harvard Medical School in Boston (US-Staat Massachusetts), ebenfalls in der aktuellen Ausgabe des Journals "Nature" (Band 450, S. 1235).

Bei 116 Blutproben von 68 Patienten, die Zellen von metastasierenden Lungen-, Prostata-, Brust-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs enthielten, schlug das Gerät in 115 Fällen an. Außerdem ließ sich mit dem Gerät die sinkende Zahl von Krebszellen im Zuge einer Behandlung nachweisen, heißt es im Bericht. Die Forscher begegnen mit ihrer Arbeit einem großen Problem der Onkologie, denn die Suche nach Tumorzellen gleicht jener nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen: Auf etwa eine Milliarde Blutzellen kommt nur eine aus einem Tumor. (APA, dpa, tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20. 12. 2007)