Wien - Im Kampf gegen Geldwäsche, internationale Korruption und sonstige suspekte Geldbewegungen kommen auf Österreichs Banken 2008 verschärfte Sorgfaltspflichten zu. Konten von Politikern, ihren Familienangehörigen oder ihnen sonst nahestehenden Personen müssen ab kommendem Jahr gesondert beobachtet werden. Den Gesetzesrahmen dafür hat das Parlament auf den Weg gebracht.

Bisher liegen nach Banker-Angaben nur "verschwommene" Vorgaben und Auflagen vor, wie der Personenkreis zu definieren und zu identifizieren sei. Das fordert Investitionen in spezielle Softwareprogramme, die bei der Erkennung und Einstufung sogenannter "politisch exponierter Personen" in bestimmte Risikoklassen helfen sollen.

Die Banken müssen, laut Schätzungen wohl mit Polizeihilfe, sensibles Konten-Datenmaterial nachrecherchieren und auf Auffälligkeiten reagieren. Geldwäsche und der Umgang mit "problematischen" Kunden wird 2008 Thema, wenn die Experten der OECD-Taskforce gegen Geldwäsche (FATF) die österreichischen Finanzinstitutionen aufsuchen. Die FATF ist jene Organisation, auf deren Druck hin Österreich die Sparbuch-Anonymität aufgeben musste.

Hintergrund der nun von den USA forcierten und EU-weit vorgegebenen Regeln ist, dass sich im Zuge der Globalisierung der Finanzmärkte die Summe der Gelder, die illegal in den Finanzkreislauf eingeschleust werden, binnen zehn Jahren weltweit verdoppelt haben. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.12.2007)