Wien – Die ÖBB will so zu den Feiertagen im Fernverkehr 40.000 zusätzlichen Plätze schaffen. Nach der Empörung über die Räumung des überfüllten Eurocity EC 42 "Franz Liszt" beim Grenzübergang Hegyeshalom/Nickelsdorf vergangenen Samstag, wo 300 Fahrgäste aussteigen mussten, wollen die ÖBB nun vorbeugen.

Für die Weihnachtsfeiertage werden zusätzlich zu den 25.000 Sitzplätzen, weitere 15. 000 Plätze eingeschoben. Damit reagiert die ÖBB auf das "gestiegene Reservierungsaufkommen".

Extrazüge

Den größten Reservierungsandrang gebe es für den Freitag in der Zeit zwischen 14 und 18 Uhr. Es werde in jedem Fall "Verstärkerzüge davor und danach" geben. Die Hauptverbindungen von und nach Wien-Westbahnhof über Linz, Salzburg, Innsbruck bzw. München werden am Freitag ab 12.00 Uhr sowie am Samstag und Sonntag mit zusätzlichen Wagen verstärkt. Gleiches gilt für die Hauptverbindungen von Wien-Südbahnhof in Richtung Graz und retour. Für die Verbindung Wien - St. Pölten - Wien sowie Wien - Gloggnitz - Wien wird ein zusätzlicher Fahrplan eingerichtet.

Alles Material in Einsatz

"Wir benutzen auch Material, das wir über das Jahr hinweg vielleicht nicht genutzt hätten", erklärte der ÖBB-Personenverkehrschef Stefan Wehinger ein. Die Bundesbahn fahre damit am "Dreh-Limit": "So einen Betrieb könnten wir das ganze Jahr nicht aufrechterhalten", erklärte Wehinger.

"Wenn alle Dämme brechen" sind Busse als Alternativen bereitgestellt - eingesetzt werden sie aber nur in Wien am West- und Südbahnhof. "Bahnsteig-Stewards und Stewardessen" weisen Fahrgäste am Bahnsteig darauf hin, bei einem vollen Zug Alternativzüge zu nehmen oder informieren bei einer Verspätung über den richtigen Anschluss. Auch direkt im Zug seien Mitarbeiter zu Informationszwecken unterwegs, erklärte Wehinger.

"Nachholbedarf"

Der Chef der Eisenbahnergewerkschaft, Wilhelm Haberzettl, ortete das Problem am restriktiven Sparprogramme bei den ÖBB. Es sei an Investitionen in Waggons gespart worden, erklärte er am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal". Die Gewerkschaft kritisiere dies seit 1998. (APA)