Paris/Gaza - Die im Gaza-Streifen herrschende palästinensische Hamas-Organisation sieht in der internationalen Palästina-Geberkonferenz in Paris eine "Kriegserklärung". Das erklärte Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri am Montag in Gaza. Aus französischen Diplomatenkreisen war verlautet, die palästinensische Seite habe auf der Konferenz zugesichert, dass die für den Gaza-Streifen bestimmten Finanzmittel nicht der Hamas zukommen würden. Am Wochenende hatte die Hamas abermals bekräftigt, sie werde Israel nicht anerkennen und keinen Gewaltverzicht aussprechen.

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas erklärte in Paris, er werde nicht mit der Hamas sprechen, wenn diese die Kontrolle über den Gaza-Streifen nicht zurückgebe.

Die außerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) stehende Hamas hatte Mitte Juni nach blutigen Gefechten mit der stärksten PLO-Fraktion Fatah von Abbas die alleinige Kontrolle über den Gaza-Streifen übernommen. Abbas hatte daraufhin die Hamas-geführte palästinensische Einheitsregierung aufgelöst und im Westjordanland ein Fatah-Notstandskabinett eingesetzt. Die Hamas hatte im Jänner 2006 die palästinensischen Parlamentswahlen mit absoluter Mandatsmehrheit gewonnen. Sie weigerte sich, die Grundprinzipien des sogenannten Nahost-Quartetts aus Vereinten Nationen, Europäischer Union, USA und Russland zu akzeptieren. Dazu gehören die Anerkennung Israels, das Abschwören von Gewalt und Terror sowie die Einhaltung der bisherigen israelisch-palästinensischen Abkommen. (APA/AP)