Waterloo - Im parteiinternen Streit unter den Präsidentschaftsbewerbern der Demokraten in den USA hat sich Senator Barack Obama gegen Angriffe aus dem Lager der früheren First Lady Hillary Clinton verwahrt: Obama wies am Samstag zum einen den Vorwurf zurück, sein früheres Eingeständnis von Drogenkonsum zu Teenager-Zeiten können sich im Wahlkampf mit den Republikanern als Handicap erweisen. Zudem verwahrte er sich gegen einen Hinweis von Clintons Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, auf seine geringen Erfahrungen in der Washingtoner Politik.

Urteilsvermögen

"Der durchschnittliche Amerikaner denkt nach meiner Überzeugung, dass es für die Leistung eines Oberkommandanten oder Präsidenten wahrscheinlich nicht relevant ist, was jemand vor 30 Jahren als Teenager gemacht hat", sagte Obama. "Ich glaube, dass die Menschen für so etwas ein ziemlich genaues Urteilsvermögen haben." Der Hinweis auf den früheren Marihuana- und Kokain-Konsum war von einem Berater Hillary Clintons in die Debatte eingeworfen worden. Clinton entschuldigte sich inzwischen dafür. Obama hatte den Drogenkonsum 1995 eingeräumt und auf seine rebellischen Jahre verwiesen.

Vorwahlmarathon ab 3. Jänner

Bill Clintons Einwand, Obama habe lediglich ein Jahr im Senat vorzuweisen, bevor er sich in die Präsidentschaftsbewerbung stürzte, konterte dieser mit einem Zitat Clintons aus der Wahlkampfphase von 1992. Clinton habe damals gesagt, lange Erfahrungen seien nicht wichtig. "Man kann die richtige und die falsche Art von Erfahrungen gesammelt haben", sagte Clinton damals laut Obama. "Meine Erfahrung wurzelt in den Lebenswegen realer Menschen - und sie wird reale Ergebnisse bringen, wenn wir den Mut zum Wechsel haben."

In den Umfragen lag Hillary Clinton bisher landesweit vorne, Obama aber im Bundesstaat Iowa. Dort beginnt am 3. Januar der Vorwahlmarathon, in dem die Demokraten ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl ermitteln. (APA)