Berlin - Im deutschen Einzelhandel haben am dritten Adventssamstag nach Gewerkschaftsangaben rund 6000 Beschäftigte in zehn deutschen Bundesländern gestreikt. An den Kassen seien Kunden zum Teil in langen Schlangen gestanden, sagte die Sprecherin der ver.di-Bundeszentrale, Cornelia Haß, am Samstag in Berlin. Auch seien manche Theken mit Frischprodukten nicht geöffnet worden. Am Sonntag sollte es keine Arbeitsniederlegungen geben. "Im Laufe der kommenden Woche entscheiden wir, wie es mit den Streiks weitergeht", sagte Haß.

Unternehmer bestreiten Streik-Auswirkungen

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) wies Meldungen über Einschränkungen in den Geschäften als "Gewerkschaftspropaganda" zurück. Bisher habe es keine Auswirkungen gegeben. "Sie können das Weihnachtsgeschäft nicht stören. Der Handel tut alles, damit die Kunden nicht die Leidtragenden sind", sagte Branchensprecher Hubertus Pellengahr. Zum Teil seien Führungskräfte in den Läden, Aushilfen gebe es in der Weihnachtszeit sowieso.

Die Beschäftigten fordern den Erhalt der Spätzuschläge und wollen zwischen 4,5 und 6,5 Prozent mehr Geld. Rewe hatte bereits am vergangenen Donnerstag eine einseitige Lohn- und Gehaltserhöhung sowie eine Ausgleichszahlung für seine 80 000 Beschäftigten bekanntgegeben. Die Tarifentgelte steigen demnach von Jänner 2008 an um drei Prozent. Die übrigen Arbeitgeber boten bisher nur 1,7 Prozent mehr Geld. (APA/dpa)