Eisenstadt - Burgenländische Landwirte erhalten heuer 42 Mio. Euro aus dem ELER-Programm (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) für Umweltleistungen. Die Auszahlung der Mittel an rund 6.000 Betriebe soll noch vor Weihnachten erfolgen, teilte Agrarlandesrat Niki Berlakovich (V) heute, Freitag, bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt mit. Das ELER-Programm, auch "Grüner Pakt" genannt, stelle im Burgenland das Ziel-1-Nachfolgeprogramm für den ländlichen Raum dar.

Der Grüne Pakt unterteilt sich in die Bereiche Investitionsförderung, Steigerung der Lebensqualität, LEADER und das bäuerliche Umweltprogramm, für das von 2007 bis 2013 bundesweit 303 Mio. Euro Förderung zur Verfügung stehen. Österreich erhalte mit 153 Euro pro Hektar die meisten ELER-Mittel, während der EU-Durchschnitt (EU-15) bei rund 52 Euro pro Hektar liege, so Berlakovich.

100 Projekte

Das Natur-und Umweltprogramm sei der Schlüssel für die Spitzenposition des Burgenlandes beim Natur- und Umweltschutz, so Berlakovich. Über 100 verschiedene Projekte würden über dieses Programm unterstützt. Im Burgenland betrage beispielsweise der Biobauern-Anteil 16 Prozent, das sei ein europäischer Spitzenwert.

Im Umweltprogramm habe es seitens der EU Einschränkungen gegeben: Statt bisher 90 Prozent dürften nur mehr 80 Prozent des ELER für das Umweltprogramm aufgewendet werden. Ziel sei es gewesen, die Kürzungen gleichmäßig auf alle Landwirtschaftssektoren zu verteilen unter dem Motto: Je größer die Umweltleistung auf der Fläche, desto größer die finanzielle Abgeltung. Auf diese Weise könnten sich biologische Landwirtschaft und Ökoprojekte weiterentwickeln, so Berlakovich.

Grüner Pakt

Der 19. Dezember - der Tag, an dem der Grüne Pakt vollzogen werde, sei für die Bauern ein wichtiger Tag, erklärte Landwirtschaftskammerpräsident Franz Stefan Hautzinger. Die Landwirte würden sich nach sehr strengen Richtlinien, etwa im Bereich des Boden-, Tier- und Wasserschutzes orientieren. Österreich gehöre zu den ersten Ländern in der EU, die imstande seien, den Grünen Pakt umzusetzen.

"Wir stehen zu unserer ökologischen Verantwortung", die Leistungen der Landwirte müssten aber auch entsprechend entlohnt werden, so Hautzinger. Im Durchschnitt erhalte ein landwirtschaftlicher Betrieb etwa 10.000 Euro. Die ÖBB erhalte pro Arbeitsplatz 18.750 Euro, im Lyocellwerk in Heiligenkreuz sei ein Arbeitsplatz mit 330.000 Euro gefördert worden. Es stimme zwar, dass vier Prozent der Betriebe 20 Prozent der Förderungen erhielten. Diese vier Prozent würden allerdings 27 Prozent der Fläche bewirtschaften, so Hautzinger. (APA)