Chennai - Nach dem Verkauf des Wasseraufbereitungsunternehmens VA Tech WABAG prüfen die neuen Eigentümer aus Indien jetzt einen Börsegang. Der Mehrheitseigentümer, Indiens größte Privatbank ICICI, werde voraussichtlich in ein bis zwei Jahren die Möglichkeiten für einen Börsegang aussondieren, sagte der indische Managing Director, Rajiv Mittal, selbst mit 20 Prozent beteiligt, bei einem Indien-Besuch von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP).

Verdoppelung der Mitarbeiterzahl

Die 160 Arbeitsplätze in Österreich sollen durch den Eigentümer-Wechsel nicht gefährdet sein. Wenn es nach Mittal geht, wird der Gesamtkonzern seine Umsätze in den nächsten sieben bis acht Jahren von derzeit 250 Mio. Dollar (170 Mio. Euro) auf eine Mrd. Dollar vervierfachen und der Personalstand von derzeit 1.100 Mitarbeitern im Gesamtkonzern sich im Zuge dessen "mindestens verdoppeln". Demnächst will die VA Tech WABAG in Australien und Malaysia auf den Markt kommen. Von Wien aus sollen auch weiterhin die Wachstumsmärkte Nordafrika, Osteuropa, Naher Osten und bis auf weiteres auch China betreut werden.

Die 1868 in Österreich gegründete WABAG ist auf Entwicklung, Errichtung, Betrieb und Finanzierung von Wasseraufbereitungsanlagen spezialisiert. 1999 ist das Unternehmen von der VA Tech übernommen worden. 2005 kaufte das indische Management die WABAG Indien aus dem Konzern aus, alle übrigen Teile - die Niederlassung in Wien eingeschlossen gingen mit dem VA Tech-Verkauf zunächst an Siemens. Im November hat die WABAG Indien dann auch diese Teile übernommen.

Man habe sich gegen 21 Mitbewerber durchgesetzt, erklärte Mittal. Siemens habe anerkannt, dass die Firma durch die Wiederzusammenbringung der Unternehmensteile bessere Entwicklungschancen erhalten habe. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. (APA)