Berlin - Kräftige Preiserhöhungen bei Energie und Lebensmitteln haben die Teuerung in Deutschland noch kräftiger angeheizt als erwartet. Die Verbraucherpreise lagen im November um 3,1 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. "Die jährliche Teuerung hat damit erstmalig seit Jänner 1994 wieder die Drei-Prozent-Marke überschritten", hieß es.

Die Statistiker korrigierten damit eine frühere Schätzung leicht nach oben. Im September und Oktober waren die Kosten für die Lebenshaltung jeweils um 2,4 Prozent gestiegen. Im Monatsvergleich zogen die Preise um 0,5 Prozent an und damit ebenfalls etwas stärker als zunächst berechnet.

Heizöl um ein Viertel teurer

Verantwortlich für den Schub sind Energie und Nahrungsmittel. "Diese beiden Bereiche erklären über die Hälfte der gesamten Preissteigerung gegenüber November 2006", hieß es. Heizöl verteuerte sich um fast ein Viertel, Dieselkraftstoff um gut ein Fünftel, Normalbenzin um 18,8 und Superbenzin um 17,6 Prozent. Für Strom wurde 8,3 Prozent mehr verlangt, während sich Gas um 2,6 Prozent verbilligte. Ohne Energie und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate lediglich 2,2 Prozent betragen.

Nochmals tiefer in die Tasche greifen mussten deutsche Verbraucher für Nahrungsmittel, die sich binnen Jahresfrist um 5,8 Prozent verteuerten. Für Butter wurde nahezu die Hälfte mehr verlangt. Milchprodukte und Eier kosteten 16,5 Prozent mehr. Für Brot und Getreideerzeugnisse zogen die Preise um fünf Prozent an.

Bei dem für den Vergleich mit anderen europäischen Ländern ermittelten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg die jährliche Teuerung wie erwartet auf 3,3 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Preisstabilität bei Werten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. (APA/Reuters)