Del-Ponte-Nachfolge: Hohe Messlatte für Belgier Brammertz
Nachfolger Del Pontes verbleibt wenig Zeit: Das Kriegsverbrechertribunal soll bis 2010 seine Arbeit einstellen
Redaktion
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Der Mann hat in den vergangenen Jahren eine steile Karriere hingelegt: Ab 2003 stellvertretender Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, im Frühjahr 2006 dann die Berufung zum Chefermittler im Mordfall des früheren libanesischen Premiers Rafik Hariri. Jetzt hat der Belgier Serge Brammertz seinen vermutlich schwersten Job vor sich: Er soll im kommenden Jahr Chefanklärger des Kriegsverbrechertribunals für Ex-Jugoslawien und damit Nachfolger der resoluten Schweizerin Carla Del Ponte werden.
Der Erfolg des früheren belgischen Generalstaatsanwalts wird vor allem an einer Sache gemessen werden: ob er es schafft, zwei der meistgesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher nach Den Haag zu bringen. Del Ponte glaubt, dass sich der frühere Militärchef und der ehemalige Führer der bosnischen Serben, Ratko Mladiæ und Radovan Karadžiæ, in Serbien befinden, von Belgrad gedeckt. Daraus hat sie nie einen Hehl gemacht.
In der Öffentlichkeit hat der 45-jährige Brammertz dagegen stets diplomatische Töne angeschlagen. Publikumswirksame Auftritte sind nicht sein Ding. Besonders deutlich wurde dies im Hariri-Fall, als er den Deutschen Detlev Mehlis ablöste. Dieser hatte offen Syrien verantwortlich gemacht; als Brammertz kam, wurde es ruhiger.
Viel Zeit bleibt ihm für seine neue Aufgabe allerdings nicht: Das Kriegsverbrechertribunal soll bis 2010 seine Arbeit einstellen. (raa, DER STANDARD, Printausgabe/14.12.2007)
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