Linz - Das Aktienpaket für die Mitarbeiterbeteiligung im Rahmen der geplanten Teilprivatisierung der Energie AG Oberösterreich (EAG) durch einen Börsegang im Februar ist überzeichnet, wie am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde. Die SPÖ veröffentliche zugleich die Befürchtung, dass es bei einem EAG-Börsegang ähnliche Nachteile für die Belegschaft geben könnte, wie aktuell bei der Post. Die Grünen kündigten an, sie wollten alle Optionen zur rechtskonformen Fristenverkürzung für eine von den Sozialdemokraten eingeleitete Volksbefragung über den Börsegang umsetzen.

Der Generaldirektor der EAG, Leo Windtner, der Betriebsratsvorsitzende Gottfried Laherstorfer, Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl (V) und der Klubobmann der Grünen im Landtag, Gottfried Hirz, berichteten, dass das Land 390.000 Aktien - ein Anteil von 0,5 Prozent am Gesamtunternehmen - für die Mitarbeiterbeteiligung zur Verfügung gestellt habe. Über 400.000 seien gezeichnet worden, daher müsse aliquot gekürzt werden. In den einzelnen Teilgesellschaften hätten bis zu 91,9 Prozent der Belegschaft Interesse an einer Beteiligung am eigenen Unternehmen gezeigt. Laherstorfer erklärte, mit einem derartigen Erfolg habe er "nie und nimmer" gerechnet. Bankfachleute hätten erklärt, weil das Beteiligungsmodell auf freiwilliger Basis erfolge, sei eine Quote von weit unter 50 Prozent zu erwarten. Windtner stellte fest, die Mitarbeiterbeteiligung sei die "schönste und nachhaltigste" der Erfolgsgeschichten der EAG. Hiesl und Hirz betonten, das Interesse zeige, dass die Mitarbeiter hinter ihrem Unternehmen stünden, glaubten, dass der eingeschlagene Weg der richtige sei und motiviert seien.

Das Land hat die Aktien für die Mitarbeiterbeteiligung kostenlos dem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter sollen die Aktien um 13,47 Euro erwerben, der Erlös daraus - rund 5 Mio. Euro - soll im Unternehmen bleiben. Die Aktien sollen in einer Belegschafts-Privatstiftung verwaltet werden, bei einem Verkauf hat die Stiftung ein Vorkaufsrecht. Der Anteil der Mitarbeiteraktien soll später noch aufgestockt werden. (APA)