Zwischen den Umfragen lag der Besuch von George W. Bush im Juni - und das Lied, mit dem die Verteidigungsministerin den US-Präsidenten in Prag begrüßen wollte. Bush kam, um für den Raketenschild zu werben, für den die Amerikaner südwestlich von Prag eine Radaranlage bauen wollen. Mit dem Lied wollte Parkanová einer "negativistischen Kampagne" begegnen. Rund zwei Drittel der Tschechen sind laut Umfragen gegen das Projekt.
Bei der Einspielung des Liedes machte die leidenschaftliche Hobbysängerin Parkanová persönlich mit. Bush erhielt eine CD. Ob er sie gehört hat, ist nicht bekannt; dass er sich gefreut hätte, ist angesichts der Vorgeschichte eher unwahrscheinlich. Denn das Lied wurde ursprünglich als Jubelhymne für den sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin geschrieben, der 1961 als erster Mensch ins All flog.
Inzwischen hat die Ministerin mit dem markant rot gefärbten Haar, 1951 in Prag geboren und verheiratete Mutter einer Tochter, andere Sorgen. Das Verteidigungsbudget 2007 wurde trotz ihres Protests deutlich gekürzt. Da kommt ihr die Chance, aus dem größten militärischen Beschaffungsprogramm in der Geschichte Tschechiens auszusteigen oder zumindest den Preis zu drücken, nicht ungelegen. Zumal der Vertrag gegen den Protest der damaligen Opposition und kurz vor deren Regierungsübernahme geschlossen wurde.
Die promovierte Juristin Parkanová begann ihre politische Karriere nach der Wende 1989 als Mitbegründerin des Bürgerforums in Tábor. Seit 1990 war sie mehrmals Parlamentsabgeordnete, 1997/98 Justizministerin. In der christdemokratischen Volkspartei (KDU-CSL) repräsentiert sie das liberale Lager.