Wien – Der von Steyr Spezial Fahrzeuge (SSF) entwickelte Radpanzer Pandur leitet seinen Namen von den Leibwächtern der Edelleute in Slawonien (dem Osten Kroatiens) ab. Pandurenregimenter galten als besonders flexibel einsetzbare leichte Reiterei.

Für ähnliche Aufgaben wurde in den späten Siebzigerjahren auch der österreichische Radpanzer entwickelt. Damals allerdings passte das Konzept nicht zur geltenden Doktrin der Raumverteidigung, die eine Kombination aus verbunkerten schweren Waffen und einer leichten Infanterie vorsah.

Jahrelang wurden von der Republik Österreich nur Einzelstücke (eines stand auf dem Flughafen in Schwechat, eines wurde den UN-Blauhelmen zur Verfügung gestellt) beschafft. Erst mit dem Panzerpaket des damaligen Verteidigungsministers Werner Fasslabend kam die erste Bestellung von 68 Panduren in der weiterentwickelten Version Pandur II 6x6 mit sechs Rädern. Er kann zwei Mann Besatzung und bis zu zehn Schützen transportieren. Im Einsatz ist er unter anderem bei der Kfor im Kosovo.

Die von Tschechien bestellte 22 Tonnen schwere Version Pandur II 8x8 hat acht betriebene Räder, einen 335-KW-Motor und kann bis zu zwölf Infanteristen aufnehmen. Andere Varianten sehen eine schwerere Bewaffnung oder eine Sanitätsausstattung vor.

Kritiker dieses Panzers werfen ihm vor, dass er relativ hoch ist und damit ein zu gutes Ziel bietet und dass seine Sitze so angeordnet sind, dass sie beim Auffahren auf eine Mine die Wucht der Detonation auf die Körper der Mannschaft übertragen würden. (Conrad Seidl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.12.2007)