Wien - Die Umstrukturierung der Post und ein damit einhergehender Stellenabbau haben am Mittwoch zu breiter Kritik geführt. Post-Gewerkschaftssprecher Martin Palensky zeigte sich überrascht von dem geplanten Abbau von 1.700 Mitarbeitern bis 2012, diese Zahl könne er nicht nachvollziehen. Palensky sitzt auch im Aufsichtsrat der Post, der die Umbaumaßnahmen behandelte. "Ich weiß nicht, woher die Zahlen sind", so Palensky nach der Sitzung.

Weiters betonte er, dass die Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat der Bestellung eines fünften Vorstandes nicht zugestimmt hatten. Dies sei angesichts eines Sparkurses das absolut falsche Zeichen, erklärte Palensky. Auch habe es keinen formalen Beschluss für die Umstrukturierung des Paketbereiches gegeben.

Zu Wort gemeldet haben sich auch FPÖ und BZÖ. "Der österreichische Ausverkauf geht munter weiter - jetzt wird die Post filetiert", meinte FPÖ-Konsumentenschutzsprecher Harald Vilimsky. Als "besonders perfide" bezeichnete er den Punkt, dass "auf der einen Seite mit den Mitarbeitern ganz locker umgegangen wird, die Post AG jedoch einen fünften Vorstand für Paket und Logistik ausschreibt". BZÖ-Arbeitnehmersprecher Max Walch zeigte sich in einer Aussendung "fassungslos". Walch: "In welcher Welt leben denn die Herren Vorstände der Post? Absurder geht es einfach nicht mehr." Eine "besondere Verhöhnung der Post-Mitarbeiter ist für Walch die Aussage von Post-Chef Wais, dass Mitarbeiter, die bis Mitte 2008 gehen, einen "Frühbucher-Bonus" erhalten. (APA)