Käseerlebniswelt

Die "Anderswelt" in Heidenreichstein wird zur Käseerlebniswelt. Am Montag hat sich der Geschäftsführer von "Die Käsemacher", Hermann Ploner, in der Gemeinde eine Kaufoption des Areals gesichert. Am Mittwoch stand die Unterzeichnung des Kaufvertrags an. Um 700.000 Euro soll der Käsehersteller aus Waidhofen an der Thaya das Areal erwerben.

Foto: Käsemacher

Seit 1991 stellt er erfolgreich verschiedene Käsesorten her. "Mehr als 50 Prozent exportieren wir", erzählt Marketingleiter Thomas Jungreithmayr.

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Ende 2006 wurde das Konkursverfahren über die Erlebnis- und Abenteuerwelt eröffnet, wo etwa mystische Erzählungen über Kelten dargestellt wurden. Das Projekt sei wegen Besuchermangel gescheitert. Ein Zustrom von 120.000 Menschen pro Jahr hätte kommen sollen. Bei dem neuen Projekt rechnen die Betreiber mit knapp einem Drittel so viel Ansturm.

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Bis die Pforten der Käseerlebniswelt für Besucher geöffnet werden, wird es aber noch ein wenig dauern: Im Frühjahr 2009 soll es soweit sein. Bis dahin wollen die neuen Besitzer das Areal um rund 4,5 Millionen Euro für ihre Bedürfnisse adaptieren. Geplant ist, auf das bestehende Rundgebäude ein weiteres Stockwerk zu bauen. "Die Käsemacher" wollen hier sowohl Käse herstellen als auch Besuchern die Möglichkeit geben, bei der Produktion zuzusehen und etwas über das Milchprodukt zu lernen.

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Auch ein Restaurant mit besonders käsiger Speisekarte ist geplant. In den Außenanlagen dürfte sich nicht allzu viel ändern. 25 Menschen sollen hier Arbeit finden. Die umliegenden Fremdenverkehrsbetriebe und Tourismusattraktionen wollen die "Käsemacher" mit einbinden.

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Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann (ÖVP) spricht von einer "großen Chance" für die Region. Dem Land sei in erster Linie wichtig, dass nun endlich ein Investor Geld in die Hand nehme und mit einem Konzept an das Projekt herangehe. Da Heidenreichstein "auf jeden Fall" zu einem EU-Fördergebiet gehöre, stünden die Chancen auf finanzielle Unterstützung auch nicht schlecht. Weil das Projekt nicht allein auf Besucheransturm baue, sondern auch als Produktionsstandort dient, glauben die zukünftigen Betreiber und der Wirtschaftslandesrat, dass es auch wirtschaftlich weniger riskant ist.

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Das Konzept, Käseherstellung zum Erlebnis zu machen, ist in Österreich übrigens nicht neu: In Schleedorf in Salzburg steht etwa eine 1.100 Quadratmeter große sogenannte Bio-Schaukäserei. Auch das oberösterreichische Kloster Stift Schlierbach besitzt eine Käserei zum Anschauen. (Gudrun Springer, derStandard.at, 12. Dezember 2007)

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