Ein Denkanstoß der Grünen, wie der Schweden- und Morzinplatz nach einer Umgestaltung aussehen könnte.

Grafik: raumtakt

Rainer Fussenegger, Klubobmann der Grünen Innere Stadt, und Sabine Gretner, Grüne Gemeinderätin, zuständig für Stadtplanung, Architektur und Bauen, forderten am Mittwoch die Neugestaltung von Schweden- und Morzinplatz.

Foto: derStandard.at/Gedlicka
Wien - "Verschandelung durch Verstandelung", attestiert Rainer Fussenegger, Klubobmann der Grünen Innere Stadt, dem Schwedenplatz. Der Platz, der zu den "Eingangstoren zur Inneren Stadt" gehöre, biete derzeit "ein eher tristes Bild". Bei einer Pressekonferenz forderten Grünen am Mittwoch daher einen offenen Gestaltungswettbewerb zur Neugestaltung des Schweden- und Morzinplatzes - mit dem Ziel den Platz in einen "angenehmen, offenen Stadtraum zu entwickeln, der zum Verweilen einlädt". Idealerweise sollte mit einem Umbau Ende 2008 bzw. Anfang 2009 begonnen werden.

Seit 30 Jahren sei am Schweden- und Morzinplatz hinsichtlich eines Gesamtkonzepts nichts geschehen, kritisierte Sabine Gretner, Grüne Gemeinderätin, zuständig für Stadtplanung, Architektur und Bauen. Öffentlicher Raum sei zunehmend kommerziellen Interessen geopfert worden, so Fussenegger. Es gebe am Schwedenplatz, "dem einzigen großen Wiener Platz am Wasser", keinen Raum zum Verweilen. Für Umgestaltungspläne habe es bisher kein Geld gegeben. Am Dienstag stellte Wiens Bürgermeister Michael Häupl nun bei der Ankündigung der kompletten Neugestaltung der unterirdischen Passage am Karlsplatz auch Umbaupläne für den Schwedenplatz in Aussicht.

Anrainerwünsche

Mittels Kärtchen sammeln die Grünen derzeit Wünsche und Anregungen der Anrainer. Durch eine Umgestaltung könnte der Schwedenplatz zu einem wichtigen verbindenden Element zwischen Innenstadt, Leopoldstadt und Donaukanal werden, sind die Grünpolitiker überzeugt. Architekten und Landschaftsplaner sollen deshalb im Rahmen eines Wettbewerbs Ideen entwickeln für eine "barrierefreie und gendergerechte" Gestaltung. Hinsichtlich der Finanzierung plädieren die Grünen für eine Umgestaltung aus Mitteln der Stadt Wien mit Kostenanteil des Bezirks ähnlich dem Projekt der Neugestaltung Kärntner Straße, also im Verhältnis 80 zu 20 Prozent.

Wenig Freude herrscht bei den Grünpolitikern indessen über die die Umgestaltung des Rudolfsplatzes. Die Bezirksvorsteherin der Innneren Stadt, Ursula Stenzel, schaffe mit der beschlossenen Umzäunung des Platzes neue "Angsträume". Von der "offenen" Gestaltung des Schweden- und Morzinplatzes würde nach Ansicht der Grünen hingegen der ganze Bezirk profitieren. (glicka, derStandard.at, 12. Dezember 2007)