Auf einer Studienfahrt hat sie Wien kennengelernt - die Entscheidung, hier auch Sinologie zu studieren, sei "spontan, aber definitiv" gewesen: "Mut zusammengenommen, Koffer in die Hand, und los." Gekannt hat sie hier vorher niemanden. Mentalitätsunterschiede? "Die Sprache ist gleich", antwortet Heinecke, zögert etwas, fährt lachend fort: "Viel mehr aber auch nicht."
Zwar habe sie das Gefühl gehabt, dass "Österreicher eher unter sich bleiben wollen", im ersten Semester im Studentenwohnheim sei es jedoch selten gewesen, dass jemand "einen auf Schranke machte". Auch Heinecke sieht sich manchmal mit Vorurteilen konfrontiert, wirklich demütigend werde es aber, wenn "geschichtliche Sachen ausgepackt werden". So erlebt bei ihrer Wohnungssuche - der ältere Vermieter zögerte, die Wohnung an Deutsche zu vergeben. Man "hätte ja nicht so gute Erfahrungen mit Deutschen gemacht". Gemeint waren nicht seine Vormieter. Heinecke ging freiwillig.