Wien - Der österreichische Sportwetten-Anbieter Interwetten rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2007 mit kräftigen Umsatzsteigerungen. Der Wettumsatz soll von 270 Mio. Euro im Vorjahr auf heuer rund 340 Mio. Euro steigen, das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 26 Prozent. Interwetten-Vorstandsvorstandsvorsitzender Thomas Daubek führt die Umsatzzuwächse auf die Expansion des Unternehmens sowie auf den allgemein stark wachsenden Markt zurück.

"Im vergangenen Jahr wurden über unser Portal 9,5 Millionen Sportwetten platziert, dieses Jahr werden es 12,3 Millionen sein", sagte Daubek im Gespräch mit der APA. Zudem wachse die Zahl der Neukunden kräftig: Heuer verzeichnet Interwetten 160.000 Neukunden, im Jahr 2003 waren es noch 60.000.

Live-Wetten immer wichtiger

Einen kräftigen Impuls stellt die Fußball-Europameisterschaft EURO 2008 dar, mit deren Hilfe der Umsatz auf 400 Mio. Euro steigen sollte. Das entspricht einem neuerlichen Wachstum um 18 Prozent. Dabei werden "Live-Wetten" während des Spiels - etwa darauf, welche Mannschaft das nächste Tor schießt - immer wichtiger, auf sie entfallen mittlerweile rund 50 Prozent der Wetteinsätze. Interwetten will sich anlässlich der EM verstärkt positionieren.

Zum Ergebnis gibt es keine konkreten Angaben. Nur so viel: "Wir schütten 92 bis 93 Prozent des Einspielergebnisses an die Kunden aus", so Daubek, damit liege man leicht über dem Branchendurchschnitt (90 bis 91 Prozent). Im "monopolistischen Bereich" liege die Ausschüttungsquote lediglich bei rund 65 Prozent.

In Summe weist das Unternehmen 670.000 registrierte Kunden in rund 200 Ländern auf, "auch der Vatikan ist darunter", heißt es. Die Kernmärkte liegen aber woanders: Dazu gehören neben dem deutschsprachigen Raum noch Griechenland, Zypern, Spanien und Frankreich sowie die Region Mittel- und Osteuropa (CEE) mit etwa Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien. "Die USA waren nie ein Thema", so Daubek.

Kundenbetreuung

Interwetten beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, davon 80 in Österreich, der Rest auf Malta. Rund ein Drittel davon ist in der Kundenbetreuung aktiv, Kunden werden in zwölf Sprachen betreut. Nach Anfängen per Telefon ist Interwetten heute ausschließlich im Internet aktiv, Filialen werden keine betrieben. 70 Prozent der Wetten entfallen auf Fußball, der Rest großteils auf Mannschaftssportarten wie Eishockey, Volleyball, Handball oder auch Tennis. 95 Prozent der Kunden sind männlich, durchschnittlich zwischen 20 und 45 Jahre alt, weisen ein hohes Bildungs- und Einkommensniveau auf. Der durchschnittliche Wetteinsatz liegt bei 27 Euro.

Unternehmensgründer Wolfgang Fabian, der Interwetten 1990 gründete, hält 96 Prozent an dem Unternehmen, die restlichen vier Prozent stehen im Besitz von Management und Mitarbeitern. Ein Börsegang sei "kein Thema". (APA)