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Bernd Krauss

Foto: Reuters/Raunig
Wien - Richard Trenkwalder hat dem österreichische Fußball-Erstligisten SK Schwadorf einen Paradigmenwechsel verordnet. Noch im Sommer hatte der Club-Chef mit zahlreichen Altstars den Durchmarsch in die Bundesliga anvisiert, zwei Tage nach dem Ende der Herbstsaison leitete der Boss einer Personalleasing-Firma am Donnerstag einen radikalen Kurswechsel ein und rief einen Weg mit vorwiegend jungen Österreichern aus. Erste Belege dafür waren die am Mittwoch vorgenommene Entlassung von Trainer Bernd Krauss sowie die Verabschiedung von insgesamt 14 Spielern aus dem aktuellen Kader.

Krauss blieb damit auch auf seiner zweiten Trainerstation in Österreich glücklos. Im September 2004 hatte er nach nur viermonatiger Amtszeit bei der Admira das Handtuch geworfen. In Schwadorf hatte er sein Amt als Nachfolger von Attila Sekerlioglu erst Anfang August angetreten, schaffte es jedoch nicht, den ambitionierten Verein an die Spitze zu führen. Auch wenn die Schwadorfer aus den jüngsten vier Partien acht Punkte holten und damit der Abstiegszone entkamen, überwintern sie dennoch nur auf Rang acht, 16 Punkte hinter Tabellenführer Kapfenberg.

Wie Trenkwalder bekanntgab, müssen u.a. Marek Kincl, Anton Ehmann, Marcus Pürk, Daniel Kastner, Alexander Jank, Marco Sahanek, Roman Mählich, Michael Wagner, Hannes Toth, Oliver Lederer und Roman Christ den Verein verlassen. Die Nachwuchs-Kicker Sahanek und Christ sowie die Routiniers Wagner und Mählich kommen als Spieler zum Kooperationsclub Admira, wobei die beiden Letzteren auch in die administrative Arbeit eingebunden werden könnten - Mählich als Akademie-Trainer, Wagner im Marketing-Bereich.

Admira-Kicker nach Schwadorf

Im Gegenzug tragen im Frühjahr die bisherigen Admira-Kicker Bernhard Morgenthaler, Thomas Panny, Mario Fürthaler, Michael Horvath, Michael Koller, Marcus Hanikel, Bernhard Schachner und Srdan Pecelj das Schwadorfer Trikot. "Es wird noch zusätzliche Verstärkungen durch Spieler mit entsprechendem Niveau geben", kündigte Trenkwalder an.

Der Clubchef bezeichnete die neue Vereins-Philosophie als "komplette Kehrtwendung. Ich habe probiert, ob ich es mit Routiniers schaffe, aber es sind zu viele Fehler gemacht worden. Ich habe mir das ein bisschen aus der Hand nehmen lassen, zu viele Leute haben dreingeredet".

Titel "in die Haare schmieren"

Den Meistertitel können sich die Schwadorfer laut Trenkwalder "in die Haare schmieren", als Saisonziel gab der Vereinschef eine Platzierung unter den Top 6 aus. Viel wichtiger ist ihm nach eigenen Angaben jedoch ab sofort die Nachwuchsarbeit. Schon ab Jänner soll das Admira-Ausbildungszentrum unter dem Namen "Trenkwalder-Akademie" firmieren. "Die ganze Linie von Schwadorf und der Admira soll auf Eigenbau aufgebaut sein. Die Arbeit mit jungen Spielern wird drastisch forciert."

Mit welchem Trainer der Wandel vollzogen wird, ist noch offen - Walter Schachner dürfte es nicht sein. "Das würde ich als eher unwahrscheinlich bezeichnen. Er ist in einer Preisklasse, die für die zweithöchste Liga zu hoch ist", meinte Trenkwalder und betonte, es habe mit dem Steirer keinen Kontakt gegeben. Das Anforderungsprofil für den neuen Coach lautet folgendermaßen: "Er soll ein junger, dynamischer, österreichischer Trainer sein, der in punkto System und Taktik voll auf der Höhe ist." (APA)