Denn obwohl die im russischsprachigen Osten des Landes dominante Partei der Regionen (PdR) nicht für ihn gestimmt hat, will sie eigenen Aussagen zufolge doch mit ihm arbeiten. "Er ist ja nicht schuld, dass Julia Timoschenko eine Kasernendemokratie demonstriert hat", meinte die PdR-Abgeordnete Anna German.
Der Zankapfel in der Ukraine bleibt Timoschenko. Sie steht als neue Premierministerin zur Diskussion. Als solche war die orange Revolutionsikone und Sozialpopulistin im Jahr 2005 gescheitert. Präsident Viktor Juschtschenko muss nun binnen zweier Wochen über ihre Ernennung entscheiden.
Seit den Parlamentswahlen vor zwei Monaten verfügt Timoschenkos Block "BJuT" gemeinsam mit dem Bündnis "Unsere Ukraine - Nationale Selbstverteidigung", das Juschtschenko nahesteht und dem auch Jazenjuk angehört, über die knappe Mehrheit von 228 der 450 Sitze im Parlament. Über eine orange, westorientierte Koalition hat man sich verständigt. Ob sie bruchfest ist, bleibt offen.
Optimistisch gab sich Jazenjuk, was die Bildung einer Regierung betrifft. Optimistisch gab er sich schon früher in einer anderen heiklen Causa: "Selbst wenn man die Sonne abschaltet, werden wir überleben", meinte er zum vorjährigen Gaskonflikt mit Russland. Timoschenko sieht das anders.
Streit um Gaspreis