Was großzügig klingt und von der unheiligen Allianz aus Kirche, Krone und Gewerkschaft bereitwillig beklatscht wird, ist natürlich nicht annähernd so generös, wie es der mächtige Rewe-Konzern in seiner Eigenwerbung darstellt. Denn erstens offeriert der Handelskonzern seinen 16.600 Angestellten und Lagerarbeitern nichts, was der Gesetzgeber nicht ohnehin vorsieht. Es stimmt, ein Teil der Beschäftigten muss am Marienfeiertag, der heuer just mit einem der (immer zu wenigen) Weihnachtseinkaufssamstage zusammenfällt, nicht arbeiten.
Geschenkt wird ihnen durch diese Aktion aber nichts, denn für die Feiertagsarbeit wäre ein hundertprozentiger Zuschlag fällig gewesen, den sich Billa nun erspart.
Zweitens sind die Wohltaten des (um eine Verbesserung seines schlechten Images bemühten) deutschen Rewe-Konzerns beschränkt. Die Hälfte seiner Belegschaft bekommt sie nicht, denn Merkur und Bipa scheren sich um die Feiertagsruhe keinen Penny. Ihre Waren dürfen der nach Geschenken Ausschau haltenden Kundschaft keinesfalls vorenthalten werden.