SCA wird "Softis" noch für sechs Monate in Mannheim herstellen.

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Frankfurt - Papiertaschentücher der Marke "Softis" kommen künftig vom italienischen Papiertuch-Hersteller Sofidel. Die schwedische SCA verkaufte die Marke samt der Produktionsmaschinen an das Familienunternehmen, wie SCA am Dienstag mitteilte. Die Schweden mussten die in Deutschland und Österreich verbreitete Marke abgeben, nachdem sie im Oktober das gesamte europäische Zellstofftücher-Geschäft mit der Traditionsmarke "Tempo" von Procter & Gamble gekauft hatten.

Zusammen wären Softis und Tempo auf einen zu hohen Marktanteil gekommen. Für drei Jahre darf Sofidel für Taschentücher auch die Marke "Zewa" nutzen, die SCA gehört. Ausschlaggebend für die Auflage war die Situation in Österreich und Deutschland. Hier wären mit "Tempo" und "Softis" die beiden größten Taschentuchmarken unter einem Dach vereint worden, was eine "Beeinträchtigung des Wettbewerbs" bedeutet hätte, wie EU-Wettbewerbskommissarin Nelli Kroes Anfang September in einer Aussendung mitgeteilt hatte. Daher habe SCA zugesagt, die Sparte "Softis" in Österreich und Deutschland inklusive der Produktionsstätten zu verkaufen.

Eigenes Werk

SCA werde "Softis" noch für sechs Monate in Mannheim herstellen, hieß es am Dienstag weiter. Dann wollen die Italiener die Maschinen in ein eigenes Werk bringen. Sofidel gehört unter anderem eine Fabrik für Hygienepapiere in Arneburg bei Stendal. In Italien ist das Unternehmen mit seiner Papiertaschentuchmarke "Regina" bekannt.

Bei SCA in Mannheim fielen etwa 25 von 2.000 Stellen weg, sagte SCA-Deutschland-Chef Günter Kaske. "Softis" gibt es seit 1977. 19 Jahre später übernahm SCA ihren Hersteller PWA (Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg). (APA/Reuters)