"Hochamtliche Bühne"
"Der 'Club 2' ist ein überschätzter Mythos - da sind die Quoten nicht das Problem, sondern vielmehr die Erwartungen im Vorfeld und die Frage, ob wir denen gerecht werden", relativierte Gallmetzer die Zahlenspiele. Der Club sei in einer Zeit, "als der ORF noch eine absolute Monopolstellung hatte" und Live-Sendungen selten - Open-End-Diskussionen einzigartig waren, "praktisch eine Revolution" gewesen. "Er war das erste Forum für das freie Wort auf einer hochamtlichen Bühne". Heute gebe es im ORF ein Dutzend Talk-Shows, bei den Privatsendern dreimal mehr und selbst jedes Radio hat seine eigene Talk-Show. "Es gibt nichts, das es nicht gibt. Der 'Club 2' kann heute nicht mehr das Forum des freien Worts sein - aber er muss ein Forum des freien Denkens werden."
"Gegen den Strich bürsten"
Gallmetzer: "Wenn uns überhaupt irgendetwas Neues gelingt und wir neben all den bereits vorhandenen Talk-Shows eine Existenzberechtigung haben, dann weil wir gegen den Strich bürsten. Geht es zum Beispiel in einer Sendung um die Kopftuchdiskussion, dann laden wir eine Muslimin ein, die gegen das Kopftuch ist, eine Feministin, die sich für das Kopftuch ausspricht, weil es zum Beispiel vor der Ver-Sexualisierung schützt, sowie einen Vertreter der katholischen Kirche, der das Kopftuch im Sinne der Tradition und Religion unterstützt." Wenn möglich soll außerdem ein internationaler Gast mit von der Partie sein, um den Blick über den heimischen Tellerrand zu wagen - insgesamt werden jeweils fünf oder sechs Gäste geladen.
"Haute Couture des Denkens"
Gäste und Diskussionen sollen "wenn es geht überraschend sein und neue Denkanstöße geben. Wir wollen den Zusehern kein Konfektionsdenken von der Stange servieren, sondern die Haute Couture des Denkens."
"Halbes Dutzend Moderatorinnen und Moderatoren"