"Finanzminister Wilhelm Molterer (ÖVP) hat mitgeteilt, dass jede Anhebung dieser Mindesteinkaufsgrenze bei Vorarlberger Handelsunternehmen Schaden anrichten würde. Das Thema kommt, da letztlich alles bleibt wie gehabt, also auch in keinen Finanzausschuss des Parlaments", erklärte der Bürochef von Landeshauptmann Sausgruber, Jürgen Kessler, gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe).
Riedmann sagte, "die Anhebung wäre auch deshalb fatal gewesen, da in der Schweiz die Preise tendenziell fallen". Auch die Gastronomie in Vorarlberg wäre ein Opfer erhöhter Mindesteinkaufsgrenzen geworden, so Manfred Fiel, Geschäftsführer der Handelssparte in der Wirtschaftskammer Vorarlberg.
Die Pläne zur Erhöhung der Untergrenze bei "Tax Free"-Einkäufen war österreichweit sowohl vom Handel als auch von der Tourismuswirtschaft massiv kritisiert worden. Besonders betroffen gewesen wären der Einzelhandel und Einkaufszentren in Vorarlberg und der Steiermark, aber auch Wien und andere Städte mit vielen ausländischen Käufern aus dem Fernen Osten.
Handel und Tourismus erleichtert
Als "Sieg der ökonomischen Vernunft" bezeichnete Erich Lemler, Obmann der Bundessparte Handel der WKÖ, die Beibehaltung der Tax-Free-Mindestgrenze bei 75 Euro für die Mehrwertsteuerrückvergütung bei Touristen-Exporten: "Der wirtschaftliche Schaden, der durch eine Anhebung angerichtet worden wäre, hätte hauptsächlich den Handel getroffen", so Lemler am Donnerstag in einer Aussendung.
Zudem wären die erwarteten Steuereinnahmen des Bundes in Höhe von etwa 10,9 Mio. Euro in keinem Verhältnis zum Umsatzverlust des Handels gestanden. Das Umsatzvolumen des Handels im Bereich zwischen 75 und 175 Euro beträgt nach Angaben der WKÖ rund 112 Mio. Euro. Darüber hinaus wäre mit weiteren Umsatzeinbußen zu rechnen gewesen, "nämlich dadurch, dass Österreich durch die Erhöhung seine Attraktivität als Einkaufsdestination massiv eingeschränkt hätte".
Auch der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Hans Schenner, zeigte sich erleichtert: "Ich bin froh, dass die Bedenken der Branchenvertreter berücksichtigt wurden. Hier wurde in letzter Sekunde viel Unheil für den Handel und den heimischen Tourismus abgewendet", geht aus einer Aussendung hervor.