Genetisch sind Orang-Utans bis zu 97 Prozent mit dem Menschen identisch, Ähnlichkeiten gibt es unter anderem in Mimik, Gestik und dem Verhalten. Der reich bebilderte Großformat-Band informiert nicht nur über Gefahren, sondern auch die Geschichte der Affen und ihre besonderen Fähigkeiten. Laut Autor Willie Smits gelten die Tiere als besonders intelligent. Sie können Fische mit einem Speer fangen oder Dosenöffner benutzen, erläuterte der Umweltschützer, der sich seit 18 Jahren für die Erhaltung der bedrohten Spezies einsetzt.
Apotheke
Pflanzen aus dem Regenwald verwenden die menschlichen Tiere wie Apotheker. Je nach Beschwerde werden bestimmte Kräuter verspeist, die unter anderem gegen Parasiten oder Malaria helfen. Zu künstlerischem Verständnis sollen Orang-Utans ebenfalls fähig sein. Sie würden beispielsweise Blumen ansehen, mit Schmetterlingen spielen oder ihren Kopf mit Schmuck verzieren, erklärte Smits.
Schlimme Situation
Diese beeindruckenden Eigenschaften dürfen dem Autor zufolge jedoch nicht über das große Leid der Affen hinwegtäuschen. "Das Buch zeigt daher, ohne etwas zu verbergen, wie schlimm die Situation ist", betonte er. Die gefährdeten Tiere werden nach wie vor von Menschen gejagt. Ihr Fleisch verkaufen die Wilderer ebenso teuer wie lebende Jungtiere, die für Vorführungen gesucht werden. Eine "schreckliche Sache" sei die Haltung von Orang-Utans in Bordellen und für Pornoproduktionen. "Es ist unglaublich, wozu Menschen imstande sind", so Smits.
Die Erzeugung von Palmöl und die damit verbundenen Expansionen von Pflanzenkolonien seien allerdings die größte Bedrohung für die Tiere und ihren Lebensraum. Die zweitgrößte Gefahr stelle der Klimawandel dar, der die Vegetation negativ beeinflusst.
Handeln nötig