Das Offenhalten dreier Ladenbesitzer hatte Strafen nach sich gezogen.

Foto: STANDARD/Karrer
Wien - Die Wiener "Sonntagsöffnungsrebellen" halten heuer ihre Geschäfte in der Innenstadt an den Adventsonntagen geschlossen. Das Offenhalten dreier Ladenbesitzer aus der Goldschmiedgasse im Advent 2006 hatte Strafen und weitere Kosten von insgesamt 70.000 Euro nach sich gezogen. Da lohne es sich nicht, am Sonntag aufzusperren, betonten zwei der Rebellen bei einem Fototermin am Donnerstag.

Denn ganz wollen Thomas Singer und Ernst Fischer von den Protesten nicht lassen. Gemeinsam mit LIF-Bundessprecher Alexander Zach präsentierten sie die Aktion "Offenhaltendürfen". Dabei werden neben der Innenstadt in ganz Wien an den Adventssamstagen Lebkuchen mit entsprechendem Aufdruck verteilt.

Hoffnung auf die Euro

Hoffnung verknüpft Zach mit der bereits vereinbarten Sonntagsöffnung während der Fußballeuropameisterschaft im kommenden Jahr. "Die EURO 2008 ist ein erster Schritt, um das Thema zu entemotionalisieren", betonte er.

Einstweilen geben sich die Sonntagsrebellen in der Innenstadt jedoch zahm. Ein Aufsperren ihrer Geschäfte sei aus finanziellen Gründen ausgeschlossen: "Das geht sicher nicht", so Fischer. Aber vielleicht würden es andere Geschäftstreibende aus dem Zentrum wagen - so habe es schon oft telefonische Anfragen von öffnungswilligen Kollegen gegeben. Und die Andenkengeschäfte dürften ja ohnedies offenhalten: "Wieso zwingt man Touristen, am Sonntag Mannerwaffeln und nicht eine Handtasche zu kaufen", ärgerte sich Singer, Besitzer eines Modegeschäfts. (APA)