Wien - Im innerchinesischen Standortwettkampf bemüht sich die Sonderverwaltungsregion Hongkong nun auch verstärkt um die Ansiedlung von europäischen Klein- und Mittelbetrieben.

"Wir bieten unsere Dienstleistungen kleinen und mittleren Unternehmen an, die großen können sich ganz gut um sich selbst kümmern", meinte der Direktor des halbstaatlichen Hongkong Trade Development Council (HKTDC), Christopher Jackson anlässlich einer gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) durchgeführten Informationsveranstaltung für österreichische Firmen. Hongkong sei ein guter Ausgangspunkt für einen risikominimierten Geschäftseinstieg in China, sagte Jackson: "Eine Unternehmensansiedlung in Hongkong ist eine Angelegenheit von ein paar Stunden, es gibt Rechtssicherheit, ein einfaches Steuersystem mit niedrigen Abgaben, kaum Korruption und ein freies, unzensiertes Nachrichtenwesen." Auch der Schutz geistigen Eigentums sei in Hongkong leichter zu gewährleisten als im restlichen China.

Die ehemalige britische Kronkolonie sei nach wie vor eine Drehscheibe des Handels, "aber es tun sich auch neue Nischen auf", so der WKO-Handelsdelegierte Martin Glatz. Er nennt als Beispiel Architektur und Design. "Da wollen wir auch einen Schwerpunkt setzen und österreichische Architekten mit dem fernen Osten vertraut machen", erklärte Glatz.

Derzeit sind rund 90 österreichische Unternehmen in Hongkong tätig.

Laut HKTDC wurden 2006 Waren im Wert von rund 400 Millionen Euro von Hongkong nach Österreich exportiert. Österreichs Exporte in die Sonderverwaltungszone lagen nur knapp darunter. (kol, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.11.2007)