Die Aussichten auf dem Markt für Satellitentechnik sind verlockend: Lagen die Umsätze dort laut ESA im Jahr 2003 bei rund 20 Milliarden Euro, soll sich dieses Volumen bis 2020 auf 250 Milliarden Euro erhöhen. Gleichzeitig soll Galileo allein in Europa über 100.000 Arbeitsplätze schaffen. Trotz dieser guten Aussichten scheiterte der Plan bisher aber am Streit um die Finanzierung. Der Starttermin musste deshalb immer weiter nach hinten geschoben werden: War ursprünglich 2010 geplant, wird es nach der Einigung von Freitagabend nun wohl erst 2013.
"Auto-Pilot"
Für Verbraucher würde Galileo vielfältige Anwendungen bringen: Autofahrer können laut EU über ihre Fahrzeugnavigation vor Staus und Kollisionen gewarnt werden. Auch "Auto-Pilot"-Funktionen bei langsamer Fahrt sind demnach möglich. Nutzer von Bussen und Bahnen werden minutengenau über die Dauer von Verzögerungen auf dem Laufenden gehalten, und Handy-Kunden durch ihr Telefon ins nächste Restaurant gelotst. Bei Notfällen finden Rettungskräfte zum Patienten durch das Galileo-fähige Mobiltelefon. Und Straftäter werden bei Freigängen per elektronischer Fußfessel über das Galileo-Signal überwacht.