Steinmeier profitierte davon, dass Merkel auf der von plus fünf bis minus fünf reichenden Skala im Verlauf dieses Monats deutlich abrutschte und nach dem Durchschnittswert von 2,1 zu Novemberbeginn nun nur noch auf den Wert 1,7 kommt. Steinmeier blieb dagegen unverändert bei einem Durchschnittswert von 1,8. Bei der Frage nach dem möglichen Kanzlerkandidaten der SPD liegt Steinmeier knapp hinter SPD-Chef Kurt Beck, den sich allerdings nur 15 Prozent als Kandidaten wünschen. Steinmeier würden 13 Prozent bevorzugen, vier Prozent sind für Finanzminister Peer Steinbrück. Bei den SPD-Anhängern wünschen sich 23 Prozent Beck und 16 Prozent Steinmeier als Kanzlerkandidaten, aber auch von diesen können 47 Prozent keinen Wunschkandidaten benennen.
Die SPD kann sich indes in der politischen Stimmung wieder etwas erholen. Sie kommt hier nun auf 33 Prozent Zustimmung, drei Prozentpunkte mehr als vor zwei Wochen. Die Union liegt unverändert bei 41 Prozent, die FDP rutscht um zwei Punkte auf fünf Prozent ab, die Linke verliert deutlich um fünf Prozentpunkte auf sieben Prozent. Die Grünen können um zwei Punkte auf zehn Prozent zulegen. Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Überzeugungen eine größere Rolle spielen. In der sogenannten Sonntagsfrage kommen CDU/CSU unverändert auf 40 Prozent, die SPD legt um einen Prozentpunkt auf 31 Prozent zu. Die FDP liegt bei sechs Prozent (minus eins), die Linke bei neun Prozent (minus eins), die Grünen ebenfalls bei neun Prozent (plus eins).
Beim in der Großen Koalition heftig umstrittenen Thema Mindestlohn für Briefzusteller ist eine große Mehrheit von 82 Prozent für die SPD-Position, einen solchen Mindestlohn einzuführen. Einen durchschnittlichen Stundenlohn von 9,50 Euro halten dabei 53 Prozent für genau richtig, zwölf Prozent halten diesen für zu hoch und 29 Prozent für zu niedrig.