Paris/Wien - Die osteuropäischen Emigranten leisten einen bemerkenswerten Beitrag für ihre alte Heimat. Weltweit werden jährlich 206 Mrd. Dollar an die verbliebenen Familienmitglieder oder andere Personen und Organisationen überwiesen, hat die OECD berechnet. Das entspricht dem doppelten Volumen der internationalen Entwicklungshilfe.

Besonders ausgeprägt sind die Überweisungen der osteuropäischen Auswanderer, die ihre Angehörigen im Vorjahr mit 25 Mrd. Dollar sponserten. 14 Mrd. Dollar entfielen dabei auf Osteuropa, elf Mrd. auf Südosteuropa. Die Zahlungen bosnischer und albanischer Migranten summieren sich auf ein Viertel der Wirtschaftskraft des Landes. In absoluten Zahlen rangieren Polen und Rumänen an der Spitze, die 4,8 Mrd. Dollar refundieren.

Trotz des insgesamt positiven Beitrags der Migranten hält die OECD fest, es müsse gelingen, einen größeren Teil der Mittel in Investitionen, etwa für Bildung und Gesundheitsvorsorge, zu lenken. Derzeit fließen die Rücküberweisungen vor allem in den Konsum, was zwar den Lebensstandard unmittelbar erhöhe, aber nur begrenzt langfristige positive Effekte hat. Zudem fehlten die qualifizierten Kräfte den Heimatländern. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.11.2007)