Die Journalistin vermittle mit ihrem Blog Informationen aus einem Land, das sich weitgehend vor Blicken von außen abschotte, heißt es in der Begründung der Jury. Die Schwarz-Weiß-Fotos würden die Stimmung und das Weltempfinden der Autorin sehr deutlich wiedergeben. "In Weißrussland gibt es nicht viele unabhängige Zeitungen und Plattformen, wo man seine Meinung ausdrücken kann", sagt die Autorin. Blogs seien daher eine Alternative dazu. "Auch oppositionelle Politiker führen Blogs, um ihre Meinung zu äußern und um potenzielle Anhänger auf sich aufmerksam zu machen", erklärt Awimowa.
Alltag einer Rollstuhlfahrerin
Als bestes deutschsprachiges Blog wurde der "Behindertenparkplatz" von Christiane Link ausgezeichnet, die in London lebt. Die auf den Rollstuhl angewiesene Journalistin gebe "beispiellose Einblicke in den Alltag einer Rollstuhlfahrerin" und trage so dazu bei, Behindertenfeindlichkeit bloßzustellen, lobte die Jury. Eigentlich geht es Christiane Link aber nur darum, "über den alltäglichen Wahnsinn und die netten Dinge im Leben" zu schreiben.
Der Preis der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen ging an das Weblog "Jotman" aus Thailand. Dort konnte man im vergangenen Jahr aus erster Hand Informationen über den Militärputsch in Bangkok erhalten. Jetzt berichtet "Jotman" unter anderem auch über die Protestbewegung in Birma. Seine Themen reichen aber noch weiter, weil der Blogger nichts weniger will als "Kreativität und Weltbürgertum" zu fördern.
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