Wien - Über kaum ein Thema ist in den vergangenen Monaten so intensiv berichtet worden wie über die Schulreform-Pläne der Koalition. Trotzdem sieht Unterrichtsministerin Claudia Schmied weiteren Informationsbedarf und hat am Donnerstag eine Medienkampagne gestartet. Begründet wird das insbesondere mit der Information der Betroffenen in den Modellregionen. Gesamtbudget laut Ausschreibung: Bis zu eine Million Euro. Abgewickelt wird das ganze über die Firma des früheren SP-Kommunikationschefs Dietmar Ecker.

"Es geht immer um Qualität"

Wie Schmieds Pressesprecher Nikolaus Pelinka betont, war die Auftragsvergabe an Ecker & Partner Ergebnis einer Ausschreibung mit mehreren Bewerbern. Die politische Vergangenheit des Firmenchefs habe natürlich keine Rolle gespielt. "Bei meiner Ministerin geht es immer um Qualität", versichert Pelinka. Im Preis von bis zu einer Million Euro inbegriffen sind seinen Angaben zufolge nicht nur die am Donnerstag gestarteten Inserate, sondern auch die direkte Information der Betroffenen in den Modellregionen und die PR-Betreuung für die Expertengruppe, die am Mittwoch ihren Bericht vorgelegt hat.

Keinen Kostenbeitrag geleistet hat das Ministerium laut Pelinka übrigens für die "Krone"-Bildungsserie, in der Schmied kürzlich prominent zu Wort gekommen ist. Es habe lediglich ein Inserat gegeben, für das man "normale Inseratentarife" bezahlt habe.

Telefonische Hotline startet

Zum Auftakt der Info-Kampagne wurden in mehreren Tageszeitungen Inserate geschalten, in denen Schmied über "Details zum neuen Schulmodell" informiert und "Fakten zur Neuen Mittelschule" genannt werden. Morgen, Freitag, startet zudem eine telefonische Hotline, wo man zum Nulltarif weitere Informationen erhält. Vorerst nur elektronisch auf der Homepage des Ministeriums und ab nächster Woche gedruckt gibt es eine achtseitige Informationsbroschüre.

Regierungsinserate

Verkehrsminister Werner Faymann war zuletzt in die Kritik der Grünen geraten, weil er sich Inserate von der Autobahngesellschaft Asfinag hatte bezahlen lassen. Nichts gekostet hat das Ministerium auch der Auftritt des Ministers in einer Bahn-Serie der Krone, wie Faymanns Sprecherin sagt: "Hier gibt es eine Kooperation der Zeitung mit den ÖBB." Faymann sei auf Wunsch der Zeitung als "Eigentümervertreter" der ÖBB zu Wort gekommen.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hat bereits neue Regeln für Regierungs-Inserate angekündigt. Derzeit würden sowohl die Rechnungshof-Vorschläge für die Öffentlichkeitsarbeit der Regierung als auch internationale Vorbilder geprüft. Danach werde die Regierung "generelle Richtlinien" dafür festlegen, heißt es in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung Gusenbauers. (APA)