Technische Sensation
Präsentiert wurde eine gedankengesteuerten Armprothese die von dem Wiener Unternehmen Otto Bock gemeinsam mit US-Partnern entwickelt wurde. Die als Prototyp vorliegende High-Tech-Armprothese kann sieben Gelenke beziehungsweise Freiheitsgrade vom Schultergelenk bis zur Hand ersetzen: "Diese Armprothese ist medizinisch und technisch eine Sensation. Die gedankengesteuerte Prothese ermöglicht eine intuitive Steuerung. Der Patient denkt an die Bewegung seines verloren gegangenen Arms. Dem Anwender stehen mehr Gelenke zur Verfügung, die simultan gesteuert werden können," so Hans Dietl, Geschäftsführer des Unternehmens.
Direkt vom Gehirn gelenkt
Das wird möglich, indem bei dem Patienten nach der Amputation des Armes vorhanden gebliebene Nerven in Muskelresten, die ehemals den gesunden Arm bewegten, in getrennt zu versorgende Anteile von Brust- und Rückenmuskeln von Plastischen Chirurgen umgesetzt werden. Dort wachsen sie ein. Der Patient trainiert täglich die verschiedenen Bewegungsmuster, bis von den Muskelgruppen bei Kontraktion ausreichend starke elektrische Impulse abgenommen werden können. Dadurch werden von der eingebauten Elektronik entziffert und in Steuerungssignale für die Prothese umgewandelt. Dadurch wird der künstliche Arm direkt vom Gehirn gelenkt.
Kein "Umschalten" nötig
Die bisher vorhanden und von Muskelimpulsen gelenkten Hand- und Armprothesen waren viel schwieriger und unzulänglicher zu steuern. Dietl: "Die Bewegungen mussten bewusst und aktiv ausgeführt werden. Es waren nur drei Freiheitsgrade möglich." Weiters konnte immer nur eine Teilbewegung nach der anderen durchgeführt werden. Der Patient musste dazwischen von einem Gelenk zum nächsten durch ein ganz bestimmtes Muskel-Kontraktionsmuster "umschalten".
Entwicklung für mehr Lebensqualität