Einem Bericht zufolge soll der Verkauf der rund 277 Zielpunkt- und 82 Plus-Geschäfte insgesamt rund 100 Millionen Euro einbringen.

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Wien - Die zweitgrößte österreichische Lebensmittel-Handelskette Spar erwägt offenbar die Übernahme des Konkurrenten Zielpunkt/Plus. Spar-Chef Gerhard Drexel soll der deutschen Zielpunkt-Mutter Tengelmann bereits ein Kaufangebot unterbreitet haben, berichtet die "Presse" am Wochenende unter Berufung auf "im Bieterprozess Involvierte". Eine Sprecherin Drexels wollte dies gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.

Dem Bericht zufolge soll der Verkauf der rund 277 Zielpunkt- und 82 Plus-Geschäfte insgesamt rund 100 Mio. Euro einbringen. Zielpunkt/Plus-Chef Johann Schweiger hatte zuletzt erklärt, es solle noch heuer ein strategischer Partner ins Boot genommen werden. Ein Partner, betonte er vor einem Monat, würde Vorteile bei Logistik und Einkauf bringen. Schweiger zufolge könnte auch jemand zum Zug kommen, der noch nicht in Österreich vertreten ist.

Strategische Partnerschaft

Erst vor kurzem hatten Rewe Austria und Adeg eine strategische Partnerschaft geschlossen. Bereits im Vorjahr hatte sich Rewe (mit den Handelsketten Billa, Merkur, Penny, Emma und Bipa) zu 24,9 Prozent an Adeg beteiligt. Eine Genehmigung der Wettbewerbsbehörde ist noch ausständig. Laut Medien-Berichten könnte es strenge Auflagen geben.

Vor allem Spar-Chef Drexel hatte zuletzt gegen den Rewe-Adeg-Deal lobbyiert, allerdings schon im Mai angekündigt, dass Spar Österreich nachziehen werde, falls die Wettbewerbshüter zu dem Ergebnis kommen sollten, dass die Zusammenarbeit von Rewe mit Adeg legal ist. "Dann ist es ja offiziell erlaubt. Dann werden wir das auch machen. Dann ist in Österreich eine kartellkontrollfreie Zeit angebrochen", so Drexel damals. (APA)