Colombo - Bei Kämpfen in Sri Lanka sind am Donnerstag mindestens acht tamilische Rebellen getötet worden, wie ein Militärsprecher mitteilte. Die Gefechte fanden an der Frontlinie in Muhamalai auf der nördlichen Halbinsel Jaffna und im Dorf Palathoppur im Osten der Insel statt. Die Regierungstruppen haben zuletzt ihren militärischen Druck gegen das Territorium verstärkt, das die separatistischen Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) in ihre Macht gebracht haben.

Unterdessen erklärte die Regierung die Hilfsorganisation TRO (Tamils Rehabilitation Organization) für verboten. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass die Organisation die Rebellen finanziell unterstütze. In der vergangenen Woche ordnete die US-Regierung an, die Konten der TRO einzufrieren. Die Organisation hat ihren Sitz in Kilinochchi im Rebellengebiet und unterhält Büros in 17 Staaten.

70.000 Tote

In dem Konflikt kamen bisher annähernd 70.000 Menschen ums Leben. Ein 2002 geschlossener Waffenstillstand existiert nur noch auf dem Papier, nachdem die Kämpfe im Vorjahr wieder aufflammten. Im früheren Ceylon, das zunächst von den Portugiesen, dann den Niederländern und ab Ende des 18. Jahrhunderts von den Briten kolonisiert wurde, stellen die großteils buddhistischen Singhalesen mit mehr als 70 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe. Die mehrheitlich hinduistischen Tamilen sind mit 18 Prozent die größte Minderheit.

Die im 19. Jahrhundert zugewanderten Indien- oder Kandy-Tamilen wurden von den britischen Kolonialherren als Arbeitskräfte auf den Teeplantagen beschäftigt, während die Ceylon-Tamilen von der Kolonialmacht vor allem in der Verwaltung eingesetzt und dabei gegenüber den Singhalesen bevorzugt wurden. Nach der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien 1948 führte dies zu starken Antipathien zwischen den Bevölkerungsgruppen. (APA/AP)