Österreichische Lehrer werden in den nächsten Tagen unerwartete Post bekommen. Absender: Vizekanzler Wilhelm Molterer. Inhalt des Schreibens: Erklärung der Modellversuche und wortreicher Dank für die Leistungen der PädagogInnen.

Molterer erkennt das Hauptproblem der Schule nicht in der "Organisationsform der Schule", sondern in den "geänderten Lebensumständen" - etwa wenn Kinder und Jugendliche in der Schule oder am Schulweg bedroht oder verletzt werden. "Ich bitte Sie alle, hinzuschauen und handeln", appelliert der ÖVP-Chef an die LehrerInnen. Er selbst würde "alles unternehmen, um einer derartigen Entwicklung entgegenzuwirken".

Lob der LehrerInnen

Molterer weiter: "Ich bedanke mich bei Ihnen für das, was Sie täglich für unsere Jugend und damit auch für Österreich tun." Es seien "die Lehrerinnen und Lehrer, die unsere Schulen prägen".

Die Regelung der neuen Schulversuche wird in dem Brief ausführlich dargestellt - Wohl um den PädagogInnen die Angst vor dem zu nehmen, was da kommen könnte. "Wir haben in diesem Sinne aktuell fixiert, dass in Zukunft unterschiedliche Modellversuche an Österreichs Schulen (...) stattfinden können." "Modellversuche" ist jedenfalls das Wort der Stunde in der ÖVP - Von "Gesamtschule", "Neuer Mittelschule" oder "Schulreform" ist nicht die Rede. (az, derStandard.at, 11.11.2007)