Wien - Das städtische Kontrollamt ist über die Stadt Wien Marketing und Praterservice GmbH not amused: In den Feststellungen zur Bilanz 2005/06 kritisiert die Kontrollbehörde, dass die Gesellschaft falsche Angaben zum Umbau der Zirkushalle im Wurstelprater gemacht habe. Denn entgegen der Behauptung der Stadt, dass die Belege über den Umbau gesammelt worden seien, lagen doch keine vor. Die Kosten von 609.112 Euro waren zwar schon 2006, bei der Fertigstellung, bekannt, wurden wegen fehlender Belege aber nicht verbucht. Die Praterservice GmbH gab damals an, "den Kontostand laufend aufgezeichnet" und verfolgt zu haben. "Offensichtlich nimmt die Stadt Wien das Kontrollamt nicht ernst", kritisierte die grüne Planungssprecherin Sabine Gretner, die der Meinung ist, dass für Pläne des Themenparkplaners Emanuel Mongon und seiner Firma Imaginvest "Geld verschenkt" wurde. Das "Prater Südgelände Konzept", das Mongon erstellte und das auch von der Wiener Messe Besitz GmbH mitfinanziert werden sollte, wurde vonseiten der Messe als "nicht genügend qualifiziert" bezeichnet, der Messeanteil am Honorar (54.800 Euro) wurde nicht beglichen. Das Kontrollamt schlug vor, die Stadt solle die Honorarhöhe nachverhandeln. Die Stadt Wien aber fürchtete Verzögerungen und beglich die Rechnung anstandslos. (mil, DER STANDARD Printausgabe, 10./11.11.2007)