Reden wir einmal über eine schöne Seite der Schule, über die Pause. Die ist seit jeher und unabhängig vom Schultypus eine gesamtheitlich positive Einrichtung. Es ist allerdings nicht so, dass es keinen Reformbedarf geben würde. Nicht die Pause selbst bereitet freilich Sorgen, abgesehen davon, dass sie noch immer zu kurz ist, um die vergessene Hausübung nachtragen zu können, und neuerdings auch nicht ausreichend lange, um die Zigarette vor dem Schulhaus in Ruhe rauchen zu können. Das Essen ist es, das Mediziner und vielleicht manche Eltern die Stirn in Sorgenfalten legen lässt.

Zu viele Dickmacher sind in den Schulbuffets im Angebot, warnen die Auskenner. Ins Pausenbuffet gehörten Obst, gesundes Brot statt Weißgebäck. Dem muss man selbstverständlich zustimmen - und es darf angefügt werden: Eh ganz lieb gemeint.

Die jungen Leute kaufen das gesunde Zeug nicht. Ein Wirt, der seine Kundschaft bekehren will, kann mit einer Eintragung in der "Pech & Pleiten"-Kolumne dieser Zeitung rechnen. Und wenn die Schulbehörde einen Mindestanteil gesunder Esswaren im Buffet vorschreibt? Dann wird sie die Betreiber subventionieren müssen, weil ihnen mit dem Einkauf von viel Obst Kosten zugemutet werden, die sich nicht einspielen können. Denkbar wäre noch, das Buffet gleich von der Verwaltung führen zu lassen. Erfolgsgeschichte wird das keine werden.

Jamie Oliver, der Koch, hat die britische Regierung für eine 686 Millionen Euro teure Kampagne für besseres Schulessen gewonnen. Und? Die gesunden Sachen bleiben liegen und in Wales wurde überlegt, die Schulkinder mittags einzusperren, damit sie sich nicht mit Pommes und Burger versorgen können.

Also über dicke Kinder, das Angebot im Schulbuffet und neue Vorschriften müssen wir uns jetzt gar nicht unterhalten. (DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.11.2007)